Das Stolper Feld liegt nördlich von Frohnau/Berlin. Aktuell wird dort eine Fläche von 150 Hektar durch konventionell wirtschaftende Landwirte bearbeitet. Dazu gehört auch der Anbau von Mais-Monokulturen inklusive dem Einsatz von Herbiziden.
Die ökologische Vielfalt ist in den letzten zehn Jahren deutlich zurückgegangen. Eine Gruppe von Anwohner*innen möchte das gerne ändern. Sie haben eine Interessengemeinschaft (IG) gegründet, um eine nachhaltige Veränderung mit allen Verantwortlichen zu beginnen, hin zu gesundem Boden, sauberem Wasser und reiner Luft.
Im April 2019 hat sich die IG Vielfalt für das Stolper Feld gegründet. Dies erfolgte über einen regionalen Aufruf in Frohnau, Hermsdorf und Hohen Neuendorf Süd zum Austausch, was Bürger*innen tun können, damit die im vierten Jahr bestehende Monokultur Mais auf der Fläche von 130 Hektar in einen Ort der Biodiversität umgewandelt werden kann. Inzwischen haben sich mehr als 70 Menschen der Interessengemeinschaft angeschlossen. Sie haben im vergangenen Sommer ein Konzept-Papier mit Visionen erstellt, welches der Eigentümerin und dem Pächter der Flächen zugesendet wurde.
Der Pächter hat sich bereiterklärt, mit der Gruppe über deren Visionen und Möglichkeiten zur Umsetzung zu sprechen. Das Gespräch hat Ende November 2019 stattgefunden. Aktuell nutzt er die Flächen zum Maisanbau, da er einen konventionellen Milchviehbetrieb hat und der Mais als Futter für die Kühe notwendig ist.
Im Herbst 2019 wurde eine Vernetzung der IG mit dem Ökologischen Institut der TU Berlin hergestellt. Am Institut entstand nahezu zeitgleich unter Leitung von Prof. Kaupenjohann, der ebenfalls in Frohnau wohnt, die Idee für ein Vertiefungsprojekt mit dem Titel „Große Transformation – Energie-Mais-Monokultur wird zu Solidarischen Landwirtschaft und Biodiversitätshotspot“. Das Projekt bietet die Möglichkeit, fachlich fundiert Ideen zur Veränderung gemeinsam mit regionaler Beteiligung durch die IG zu entwickeln und die Umsetzung zu begleiten.
Aktuell werden unterschiedliche Ideen von der IG und dem Institut der TU entwickelt: Konzept einer solidarischen Landwirtschaft und damit regionale Versorgung der Bevölkerung mit ökologischem Gemüse; Fläche für Schulgärten/Kitas; Streuobstwiesen zur regionalen Versorgung mit Obst; integrierte Schaf- und Weiderinderhaltung und vielfältige andere Ideen, die auf ihre Umsetzungspotenziale hin fachlich und wirtschaftlich geprüft werden.
Die Vernetzung mit diversen Akteuren aus Naturschutz, Politik, Kirchengemeinden, Schule, Bürger*innenvertretung und Einzelpersonen ist vielfältig und zeigt das sehr hohe Interesse an Veränderungsmöglichkeiten. Die nächsten Schritte für 2020 sind: Eine Informationsveranstaltung am 30.01.20, um mehr Unterstützer*innen zu finden; die fachliche Analyse, was auf der Fläche möglich und sinnvoll ist; die gemeinsame Planung mit dem Pächter und der Eigentümerin, welche ersten Schritte möglich sind und wie diese finanziert werden; die Umsetzung erster Ideen im kleinen Rahmen.
Die Gruppe will gemeinsam mit gegenseitigem Respekt und mit Wertschätzung mit den Eigentümer*innen und Pächter*innen der Flächen des Stolper Feldes eine nachhaltige Veränderung auf den Weg bringen. Ziel ist es, ein Umdenken der aktuell konventionell wirtschaftenden Landwirt*innen mit regionaler Beteiligung von Bürger*innen und Organisationen vor Ort zu unterstützen. Das Hauptziel ist dabei, die Biodiversität zu fördern und nachhaltig zu schützen. Vor dem Hintergrund der weltweiten Klimaveränderungen soll so ein regionaler Beitrag geleistet werden, um unseren Lebensraum Erde bei der Gesundung zu unterstützen.
Wenn das Projekt den Nachhall 2020 gewinnt, soll das Preisgeld für Materialien rund um die Vernetzung genutzt werden: ein Blog, Infomaterial, Flyer, Aushänge, ggf. Infotafeln am Stolper Feld, um über die landwirtschaftliche Arbeit zu informieren und Bewusstsein zu schaffen. Ein Teil des Geldes soll auch in die Finanzierung von 20 Apfelbäumen alter Sorten inkl. Hinweisschilder gesteckt werden. Die Pflanzung wird unter Bürger*innenbeteiligung auf dem Gebiet der Stolper Heide geplant.
Eine Streuobstwiese für den schmalen Streifen zwischen Mauerweg und S-Bahn am Stolper Feld finde ich eine großartige Idee. Wenn das Projekt verwirklicht wird spende ich gern die Kosten für einen Obstbaum.
Als Naturschützer,ehemaliger Gärtner ( jetzt Rentner 81 ) und Naturschutzhelfer in OHV kann ich das Projekt nur begrüßen. Und bin bereit im Rahmen meiner Möglichkeiten das Projekt zu unterstützen. Ich würde mich freuen über Termine von Veranstaltungen und den weiteren Fortschritt des Projektes informiert zu werden.
Mit freundlichen Grüßen Helmut Gerike
Lieber Herr Gerike,
vielen Dank für Ihr Angebot zur Unterstützung. Bitte kontaktieren Sie uns doch über unsere Website (www.stolperfeld.de), damit wir Sie in unseren Newsletter-Verteiler mit aufnehmen können.
Beste Grüße aus Frohnau
Mone Schlegel
tolles Projekt … großartige Idee … wünsche den Initiatoren und den Aktivistinnen viel Erfolg … 😉
Toll Mone! Ich wünsche Euch viel Kraft für das Projekt „Stolper Feld“.
Lieber Gruß, Olrik
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