Still, medium oder prickelnd. Mit viel oder wenig Mineralien. Aus dem Biolanden oder dem Discount. Viele haben ihren Favoriten, wenn es um Mineralwasser geht. Aber erfüllt Dein Lieblingswasser auch die gleichen nachhaltigen Maßstäbe, die Du an Tomaten, Butter und Fischstäbchen anlegst?
Zugegeben, Unterschiede sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Bei einer regionalen Bio-Tomate fällt die Auswahl deutlich leichter. Nimm Dir deshalb etwas Zeit und prüfe, ob Du für Dein favorisiertes Mineralwasser die folgenden fünf Punkte mit Ja beantworten kannst. Falls nicht, lohnt es sich, beim nächsten Einkauf alte Gewohnheiten abzulegen. Los geht’s.
Check 1: Mein Mineralwasser wird nachhaltig und ohne Verteilungskämpfe gewonnen.
Vielerorts sinken die Grundwasser-Spiegel. Ursache ist meist der menschengemachte Klimawandel. Sobald Wasser knapp zu werden droht, bringen sich Unternehmen in Stellung, um ihren teils gewaltigen Wasser-Bedarf zu befriedigen. Das gilt nicht nur für die produzierende Industrie, sondern auch für große Konzerne. In Lüneburg wollte Coca-Cola für sein Vio-Mineralwasser doppelt so viel Grundwasser abpumpen wie bisher. Edeka und Aldi haben Mineralwasser-Brunnen gleich komplett gekauft, um sich die wertvollen Ressourcen zu sichern.
Dieser Kampf ums Wasser kann für die regionalen Wasserversorger zum Problem werden. Gerade dann, wenn Industrie und große Wasser-Förderer in geringer Tiefe abpumpen. Ein nachhaltiger Mineralwasser-Brunnen nutzt eine eigene Ressource, die tief liegt und die sonst niemand benötigt. Außerdem wird nur so viel Wasser gefördert, wie auf natürlichem Wege nachfließt.
Check 2: Mein Mineralwasser braucht stets kurze Wege – ohne Ausnahme.
Viele Hersteller werben rund um den Unternehmensstandort gern mit „Regionalität“, liefern aber trotzdem weit darüber hinaus. Oder „Regionalität“ spielt überhaupt keine Rolle, weil Gewinnmaximierung im Vordergrund steht.
Gerade bei Mineralwasser ist das ökologischer Wahnsinn. Denn in Deutschland gibt es circa 200 gut verteilte Mineralwasser-Brunnen. Ein Transport über weite Strecken verursacht enorme Emissionen und kann durch eine freiwillige Begrenzung des unternehmenseigenen Lieferumkreises ganz leicht vermieden werden. Leider sind Unternehmen, die sich derart beschränken, rar gesät.
Check 3: Mein Mineralwasser gibt es nur in der Glas-Mehrwegflasche.
Mal ehrlich: wer trinkt schon gerne aus Plastik-Flaschen? Beim Gedanken an Weichmacher, Mikroplastik und hormonell wirksame Substanzen vergeht vielen die Lust auf einen herzhaften Schluck aus der Flasche. Auch sind Glasflaschen durchschnittlich öfter zu befüllen als solche aus Plastik. Wichtig ist, dass es sich um Mehrweg handelt und das Wasser auch gleich aus der Region kommt.
Check 4: Mein Mineralwasser ist wirklich CO2-neutral.
Kennt Ihr das auch? Plötzlich ist gefühlt jedes zweite Produkt CO2-neutral. Aber wie soll das funktionieren? Normalerweise errechnet ein Unternehmen alle Emissionen, die bei der Produktion anfallen und sucht dann eine Möglichkeit, diese Menge zu egalisieren. Meist wird das durch den Kauf so genannter Klima-Zertifikate erreicht. Und die gibt es auch in richtig günstig. Eine Tonne CO2 kann man zuweilen schon durch zwei Dollar ausgleichen. Das sind dann irgendwelche schwer nachvollziehbaren Angebote aus Südamerika oder Afrika. Ob mit den Projekten wirklich Emissionen gespart werden, ist fraglich. Hinzukommt, dass viele Unternehmen nur auf die eigene Produktion schauen. Die wirklich hohen Emissionen werden beim Transport verursacht.
Ein Mineralwasser-Brunnen, der wirklich klimaneutral oder sogar -positiv ist, berechnet alle Emissionen. Von der Produktion über den Transport bis zur Rückkehr des Leerguts. Außerdem werden im Vorhinein so viele Emissionen wie nur möglich vermieden, um die unvermeidbaren dann mit heimischen, seriösen Projekten zu egalisieren. Beispielsweise durch Moorrenaturierung oder zertifizierten Ökolandbau.
Check 5: Mein Mineralwasser ist Teil der Ernährungs-& Klimawende.
Unternehmen tragen Verantwortung. Für ihre Mitarbeiter:innen, Produkte, aber vor allem für die Umwelt. Immer mehr Menschen erkennen, dass der Klimawandel gestoppt oder zumindest verlangsamt werden muss, wollen wir und die folgenden Generationen noch in eine lebenswerte Zukunft haben. Was kann ein Mineralwasser-Brunnen tun, um aktiv daran mitzuwirken? Check 1 bis 4 haben gezeigt, dass man es ernst meinen muss. Aber das Engagement sollte noch weitergehen. Sauberes Wasser braucht einen gesunden Boden. Der Ökolandbau ist dafür ein Garant. Wer Mineralwasser fördert muss auch die ökologische Landwirtschaft fördern, wo es nur geht. Naturschutzprojekte, Initiativen, ganze Bewegungen können von Unternehmen profitieren. Sei es durch Sponsoring, Spenden oder kommunikative Unterstützung. Kooperationen mit Verbänden und Naturschutzeinrichtungen sind ebenso zu empfehlen wie aktive Beteiligung an gesellschaftlichen und politischen Veränderungen. Dein Mineralwasser muss Teil des Wandels sein.
Dir ist das alles zu kompliziert? Dann haben wir nur eine Bitte: Bevor Du in Berlin – Brandenburg Mineralwasser kaufst, dass aus Oberitalien oder Bayern kommt, trink lieber gut aufbereitetes Leitungswasser. Das sagen wir als regionaler Mineralwasser-Produzent, der alle fünf Checks mit einem klaren Ja beantworten kann.
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