7. Landwirtschaftstag zeigt neue Wege für die Landwirte der Region auf
Der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, der Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land und die Rheinsberger Preussenquelle arbeiten bereits seit Langem in verschiedenen Projekten gemeinsam am Schutz der heimischen Natur und ihrer Ressourcen. Eines dieser Engagements ist der jährliche Landwirtschaftstag in Menz, zu dem die Partner am 14. November bereits zum siebten Mal geladen hatten. Über 30 Landwirt*innen, Interessierte und Vertreter*innen verschiedener Organisationen folgten der Einladung und konnten in insgesamt fünf Vorträgen wertvolle Informationen und Empfehlungen für die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Betriebe mitnehmen.
Gleich der erste Beitrag begeisterte die Anwesenden: Maria Giménez, Gründerin und Inhaberin von Wilmars Gärten machte in ihrem inspirierenden Vortrag deutlich, dass innovative nachhaltige Bewirtschaftung und erfolgreiche Betriebsführung Hand in Hand gehen. Giménez zeigte, wie groß das Potential für umweltfreundlich und regional erzeugte Lebensmittel im Umkreis von Berlin und anderen Ballungsräumen ist. Ihr Konzept einer „Essbaren Landschaft“, die das Potential hat, Modell für eine andere künftige Art der Landwirtschaft zu sein, stieß ebenso auf hohes Interesse wie auch auf Wertschätzung unter den Gästen des Landwirtschaftstages. Ein ausführliches Portrait von Wilmars Gärten gibt es hier.
Wie die Landwirt*innen nicht nur finanziell vom „Vertragsanbau Faserhanf“ profitieren, sondern sich sogar noch Vorteile für den Boden und Fruchtfolgen ergeben können – dazu referierte Antonia Schlichter von Felde Fibres. Das Unternehmen, nahe Neuruppin, produziert Textilfasern aus Bastfaserpflanzen wie Hanf, Leinen, der europäischen Brennnessel und weiteren Faserpflanzen. Der regionale Bezug sowie die firmeneigenen Verarbeitungsmethoden ermöglichen höchst nachhaltige Produkte. Schlichter warb unter den Landwirt*innen dafür, mit ihr in Kontakt zu treten, denn Felde Fibres sucht noch einige Vertragsanbau-Partner.
In zwei weiteren Vorträgen informierten Konrad Röder und Andreas Bergmann über den aktuellen Stand des Kennartenprogramms, neueste Auswertungen und Möglichkeiten, der Finanzierung der Unterstützungsleistung durch den Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land. Denn das derzeitige Kennartenprogramm kann den Landwirt*innen bei entsprechenden Ergebnissen zwar eine zusätzliche Förderung einbringen, jedoch muss die geförderte Artenvielfalt auch penibel dokumentiert werden. Diese Dokumentation inkl. Nachweisen der jeweilig gefundenen Arten bietet der LPV Prignitz-Ruppiner Land an und stieß damit auf vielfältiges Interesse.
Wie sich der regionale Öko-Markt entwickelt hat und welche Potentiale Brandenburg in den kommenden Jahren hat, machte Gerald Köhler von der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin Brandenburg e.V. in seinem Vortrag deutlich. Er zeigte sowohl die ganz großen aktuellen Entwicklungen auf, berichtete aber auch von konkreten Projekten, die derzeit in Zusammenarbeit mit der FöL umgesetzt werden. Dazu zählten die Wiedereinführung des Linsenanbaus in Brandenburg, ein Vermarktungsprojekt von Schaffleisch sowie Wertschöpfung mithilfe von Reisalternativen.
Die Gäste des 7. Landwirtschaftstages zeigten sich ebenso wie die drei Kooperationspartner sehr zufrieden. Gemeinsam sind wir einer nachhaltigen Landwirtschaft in Brandenburg wieder ein Stück nähergekommen.
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