Kategorie: Projekt zu Wasser- oder Umweltschutz
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Im Rahmen dieses zweisemestrigen Vertiefungsprojektes „Die große Transformation“ wurden unter der Leitung von Prof. Martin Kaupenjohann (Fachgebiet Bodenkunde) erarbeitet, wie das Stolper Feld an der Frohnauer Grenze Berlins nachhaltiger genutzt werden könnte.
Da sich Umwelt, Natur und Landschaft in einem Wandlungsprozess befinden, welchen die Landwirtschaft signifikant beeinflusst und daher eine wichtige Stellschraube auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung darstellt, trägt das Projekt zu einer gesunden, regionalen und biologischen Lebensmittelversorgung bei. Im September 2020 wurde dafür der FrohLaWi e.V. gegründet und seit Oktober 2021 nimmt der Verein offiziell Mitglieder auf. Mit der Idee der FrohLaWi sollen gleich mehrere Interessen abgedeckt werden: Es soll auf einem Teil der Fläche eine ökologische solidarische Landwirtschaft entstehen und gleichzeitig auf der anderen Hälfte der Fläche mehr Artenvielfalt geschaffen und erhalten werden.
Zu Grunde liegt diesem Konzept die Theorie des Biologen Edward O. Wilson. Dieser vertritt in seinem Buch „Die Hälfte der Erde“ die These, dass die für unser Überleben notwendige Stabilität der Ökosysteme nur erreicht werden kann, in dem die halbe Erde der Natur überlassen wird. Die FrohLaWi möchte daher einen Teil der unterverpachteten Fläche des Stolper Feldes der Biodiversitätsentwicklung überlassen. Es sollen naturschutzfachliche Pflegemaßnahmen entwickelt werden, die die Biodiversität der Flora und Fauna und einen gesunden Boden fördern und erhalten und dem Insekten- und Vogelsterben entgegenwirken.
Um dieses Vorhaben umzusetzen hat die FrohLaWi seit März 2021 eine 12 ha große Fläche des Stolper Felds untergepachtet, von denen nun auf der für den Gemüseanbau vorgesehen Seite vorerst 1 ha Gemüse angebaut werden soll. Die Anbauplanung läuft und in den nächsten Monaten werden alle notwendigen Maßnahmen getroffen, die für den Auf-bau die Gemüseerzeugung notwendig sind. Dafür haben wir seit dem 01.11. eine Landwirtin angestellt.
Der Verein hat nun knapp 100 Mitglieder. Das erste Gemüse soll im April geerntet und die damit auch die ersten Kisten an die Mitglieder verteilt werden können.
Was ist das Ziel Eures Projekts?
Eine ökologisch und regionale Lebensmittelversorgung der Bürger in Frohnau und Umgebung sowie die Schaffung und der Erhalt von Artenvielfalt auf dem Stolper Feld.
Wofür soll das Preisgeld eingesetzt werden?
Da die FrohLaWi genossenschaftlich organisiert ist, tragen die Mitglieder die Kosten für alle Ausgaben die im Zusammenhang mit der SoLaWi anfallen. Unsere Finanzplanung stützt sich auf die Einlagen, die die Mitglieder mit Eintritt in den Verein geleistet haben. Derzeit ist das Projekt noch im Aufbau und wir müssen einiges in Materialien und Betriebsmittel investieren. Es soll beispielsweise ein Zaun gebaut werden, es werden Beete angelegt, wir brauchen Folientunnel für den Gemüseanbau und einen Bauwagen zum Unterstellen der Geräte. Derzeit holen wir außerdem ein Angebot für den Bau eines Brunnens ein. Das Preisgeld würde uns sehr entlasten und könnte beispielsweise dafür verwendet werden, den Bauwagen zu finanzieren.
Warum verdient Euer Projekt den Nachhaltigkeitspreis?
Durch das Projekt wird ein Teil des Feldes, auf dem derzeit in Form von Monokulturen Futtermais für Milchkühe angebaut wird, in eine kleine Oase umgewandelt. Der von der Monokultur ausgelaugte Boden wird auf natürlichem Wege wieder angereichert und die Bodenqualität verbessert. Es wird eine große Blühwiese angelegt, die die Artenvielfalt und Biodiversität fördert. Außerdem werden regional Lebensmittel angebaut, mit denen die Bürger aus der Umgebung versorgt werden können. Lange Transportwege, Pestizide und Chemikalien beim Lebensmittelanbau, Verpackungen, etc. können damit vermieden werden.
Die FrohLawi Initiative finde ich super, weil auf diese Weise ein kleiner Raum für Pflanzen, Getier und Menschen in Berliner Nähe geschaffen wird, der gleichzeitg anderen Menschen eine aktive und/oder passive Teilnahme ermöglicht, um unsere Welt als lebenswerten Lebensraum zu behüten.
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