Der KlimaTeller wurde im Jahr 2011 von Studierenden in Hamburg initiiert, die dafür den Verein GreenFlux gegründet hatten. Als sie nach dem Studium andere Wege gingen und den Verein wieder auflösten, wurde dem Verein NAHhaft e.V. die Initiative anvertraut. Gemeinsam mit Greentable e.V. und Eaternity und mit finanzieller Unterstützung des Bundesumweltministerium (BMU) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative wurde die Initiative KlimaTeller auf neue Beine gestellt und dazu die KlimaTeller-App auf den Weg gebracht.
Die KlimaTeller-App ist eine Webanwendung im Browser, die im Rahmen der BMU-Förderung bis Abschluss des Jahres 2019 noch kostenfrei nutzbar ist. Ab 2020 fällt dann eine Nutzergebühr an, um die App weiterhin zu finanzieren. Die KlimaTeller-App bietet die Möglichkeit, eigene Rezepte einzugeben, Zutaten zu konfigurieren und diese Rezepte zu klimabilanzieren. NAHhaft e.V. wendet sich damit an die Gemeinschafts-, und Individualverpflegung sowie an klima- und ernährungsbewusste Privatpersonen.
Wie es funktioniert: Ein KlimaTeller wird mit Hilfe der KlimaTeller-App erstellt. Dort wird ein beliebiges Rezept angelegt, es werden Zutaten und Mengen und bei Bedarf weitere Spezifika (wie Herkunft, Verarbeitungsgrad, Herstellungsweise wie ökologischer Anbau usw.) eingegeben und die Klimabilanz pro Portion, also pro Teller wird berechnet.
Daraufhin wird angezeigt, wie viele Emissionen jede einzelne Zutat verursacht und ob es sich um einen KlimaTeller handelt. Das ist der Fall, wenn alle Zutaten, die auf dem KlimaTeller liegen, insgesamt mindestens die Hälfte der Emissionen im Vergleich zu einem durchschnittlichen Gericht einsparen.
Das ist komplex, denn die Berechnung der Klimabilanz einzelner Zutaten beruht auf einer umfangreichen, über viele Jahre zusammengetragenen Datenbank des Schweizer Unternehmens Eaternity.
Über die letzten Jahrzehnte hinweg wurden von mehreren hundert Forscher*innen so genannte Lebenszyklusanalysen für eine große Anzahl von Produkten erstellt und miteinander verkettet. Hier fließen für die betrachteten Produkte alle relevanten Informationen eines jeden Produktionsprozesses entlang der Produktionskette ein. Diese Informationen werden für jeden Produktionsprozess gesammelt, zusammengetragen und daraus verschiedene Szenarien und Werte modelliert.
KlimaTeller werden bereits in ausgewählten Gastronomiebetrieben angeboten. Über 150 Gastronomen und über 1000 Privatpersonen nutzen die App bisher (Stand Dezember 2019), um die Klimabilanz von Gerichten zu berechnen. Durch die hohe Reichweite der Anwendung und ihre kontinuierliche Verbreitung deutschlandweit, wird ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Dabei werden nicht nur Emissionen reduziert, es findet zudem eine Sensibilisierung des Küchenpersonals und der Gäste statt.
Die KlimaTeller Auszeichnung hilft den Gästen, das klimafreundliche Angebot zu erkennen und sie können sich bewusst für ein solches Gericht entscheiden. Die Gastronomien zeigen, dass Umwelt- und Klimaschutz ein Anliegen für sie ist. Und die Gäste können sich im Alltag ohne zusätzlichen Aufwand für mehr Klimaschutz engagieren. Genuss und Klimaschutz gehen Hand in Hand
Das Projekt KlimaTeller steht ab 2020 auf eigenen Beinen und erhält keine Förderungen mehr. In diesem Zuge wird die KlimaTeller-App niedrigschwellig kostenpflichtig. Der Verein NAHhaft e.V. möchte aber beispielsweise Bildungseinrichtungen der Verbraucher- und Umweltbildung sowie Privatpersonen weiterhin einen kostenfreien Zugang ermöglichen. Wenn das Projekt den Nachhall gewinnen sollte, wird das Preisgeld dafür eingesetzt werden . So können mehr Endverbraucher*innen erreicht und Institutionen die Möglichkeit geboten werden, über klimafreundliche Ernährung zu informieren.
0 Kommentare