80 Seiten, 43 Berichtspunkte und ungezählte Arbeitsstunden für Meetings, Abstimmungen und Datenerhebung. Das ist die interne Bilanz unserer GWÖ-Berichterstattung. Am Ende stehen ausgezeichnete 453 Punkte für uns und unsere Preussenquelle. Aber fangen wir Vorne an: wieso eigentlich Gemeinwohl?
Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) beschreibt ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell mit dem Ziel einer ethischen Wirtschaftskultur. Sie baut auf den Werten Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz auf und steht damit im absoluten Widerspruch zum Gebaren vieler Unternehmen oder gar Wirtschaftssysteme.
Hinter der GWÖ-Idee steckt die Überzeugung, dass die drängenden Herausforderungen unserer Zeit – von der Ressourcenknappheit über die Klimakrise, vom Verlust der Artenvielfalt bis hin zur größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich –nur ganzheitlich und systemisch zu lösen sind.
Die Vision und auch das Wording der Gemeinwohlökonomie gab es schon länger. Christian Felber entwickelte zwischen 2008 und 2010 gemeinsam mit Unternehmern aus Österreich ein konkretes Modell, das er in seinem Buch Gemeinwohl-Ökonomie (2010) veröffentlichte. Dies war Grundlage für den Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie, der sich ein Jahr später in Wien formierte. Utopisch sind die Grundsätze und Überzeugungen der Bewegung nur auf den ersten Blick. Denn Eigentum wurde stets auch von höchsten Instanzen Verpflichtung verstanden:
„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesonders der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle […]“
Verfassung des Freistaates Bayern, Artikel 151
„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 14
„Der gesamte Reichtum des Landes in seinen verschiedenen Formen und unabhängig von seiner Trägerschaft ist dem Gemeinwohl untergeordnet.“
Verfassung des Königreichs Spanien, Artikel 128
Mittlerweile haben sich über 1.000 Unternehmen der Idee angeschlossen, Bilanzen erstellt und anhand der Ergebnisse ihr internes und externes Handeln verbessert. Genau das wollen wir auch. Die Preussenquelle ist schon lange nach EMAS-, IFS- und Bio-Standards zertifiziert. Zusammen mit unserem konsequenten Regionalkonzept, dem Verzicht auf Plastik- oder Einwegflaschen, unserem Engagement für Umwelt- und Naturschutz und der nachhaltigen Bewahrung unserer Mineralwasser-Ressource sind wir zwar anderen Unternehmen weit voraus. Aber es geht uns nicht darum, einen kleinen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, um „grüne Kommunikation“ anzuschieben. Wir wollen ein Teil der positiven Veränderung sein. Zu tun gibt es mehr denn je: Klimawende, Ernährungswende, Energiewende… Die Herausforderungen sind groß und zahlreich.
Die Bilanzierung hilft uns, diesem Anspruch Stück für Stück noch gerechter zu werden. Dafür gibt es das GWÖ-Punktesystem, das bei minus 3600 (sehr schädlich) beginnt und maximal plus 1000 Punkte (sehr nachhaltig) zulässt. Zugegeben, wir sind schon ein bisschen stolz auf unsere 453 Punkte, die wir aus dem Stand erreicht haben. 547 Punkte Luft nach oben sind aber noch da. Und genau das soll die Bilanzierung bewirken: Noch besser werden, alte Muster hinterfragen und Neues wagen.
Jetzt nach Abschluss unserer ersten Bilanzierung wissen wir noch nicht, in welchen Bereichen wir uns als nächstes engagieren bzw. verbessern wollen. Fest steht eines: wir bleiben uns treu und gehen den Weg Richtung Gemeinwohl, Nachhaltigkeit und Umweltschutz konsequent weiter.
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