Jedes Jahr organisiert die Rheinberger Preussenquelle gemeinsam mit Partnern aus der Region den so genannten Landwirtschaftstag. Das Ziel der Veranstalter: die Bäuerinnen und Bauern sowie deren Betriebe fit für eine nachhaltige Landwirtschaft zu machen. Standen zu Beginn der Veranstaltungsreihe vor allem die Qualität und Fruchtbarkeit der Böden im Vordergrund – denn nur gesunde Böden filtern Wasser effektiv und speichern es auch – war vergangene Woche die besorgniserregende Wasserknappheit im Fokus des Landwirtschaftstages.
Zum fünften Mal luden am 20. Oktober der Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land, der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und die Rheinsberger Preussenquelle zum Landwirtschaftstag. 2021 noch digital umgesetzt, konnten wir uns nun wieder in der Regionalwerkstatt Menz wieder treffen.
Knapp 50 Gäste folgten der Einladung, denn die Vorträge behandelten vor allem eines: die alarmierende Wasserknappheit für die brandenburgische Landwirtschaft in den vergangenen Jahren. Ein Problem, das jede und jeden betrifft.
Dr. Fred Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung berichtete über die klimatischen Veränderungen der vergangenen 40 Jahre und machte deutlich, auch in Zukunft ist mit Dürre-Sommern zu rechnen – und zwar in verstärktem Maße. Dr. Philipp Gerhardt von baumfeldwirtschaft.de knüpfte daran an und machte Mut. Denn die vielen Beispiele, die er präsentierte, wie Landwirt*innen den Wasserabfluss und die Verdunstung auf ihren Feldern signifikant verringern können, zeigten, dass wir dem Klimawandel nicht völlig ausgeliefert sind. Und wie man in der Praxis eine effektive Beregnung umsetzt, vermittelte ein Landwirt aus der Region: Hans Heinrich Grünhagen, Geschäftsführer von Hof Grünhagen erklärte, wie man Lücken in der Wasserversorgung der Pflanzen effektiv füllen kann.
Ergänzt wurde das Programm durch Stephan Gehrendes, Betriebsleiter von Georg von Bismarck-Ackerbau in Thüringen. Ein Kooperationspartner der Rheinsberger Preussenquelle über den das Unternehmen CO2-Emisssionen ausgleicht. Gehrendes zeigte, wie ein landwirtschaftlicher Betrieb grundsätzlich durch Humusaufbau und CO2-Bindung profitieren kann. Ein spannendes Thema, was ausgiebig diskutiert wurde.
Neben einem Fachvortrag zu moorerhaltender Landtechnik und Bewirtschaftungsformen komplettierte Ullrich Böhm, Referent für allgemeine Agrarpolitik, Landesbauernverband Brandenburg e.V. den Landwirtschaftstag. Er informierte die Teilnehmer*innen zum aktuellen Stand der Gemeinsamen Agrarpolitik 2023.
Bei aller grauen Theorie, die an diesem Tag vermittelt wurde, waren sich Veranstalter und Gäste einig, dass es mehr solcher Veranstaltungen braucht, um die Garanten unserer regionalen Ernährung bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Mehr davon! Wir sehen uns beim Landwirtschaftstag 2023!
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